Hallo liebe Mitstreiter, wir bleiben hartnäckig und demonstrieren wie immer am letzten Samstag des Monats – am 27.05 2023 um 11:00 am Kellereiplatz. Dass Hofheim keine fahrradfreundliche Stadt ist, ist kein Geheimnis. Wie schon all die Jahre zuvor, belegte Hofheim auch beim letzten Fahrradklima-Test des ADFC, bei dem 173 Hofheimer Bürger verschiedene Fragen zur Fahrradsituation ihrer Stadt bewertet hatten, wieder einen miserablen vorletzten Platz bei den hessischen Städten zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern mit der Schulnote 4,48. Die Ergebnisse liegen seit April 2023 vor und können hier im Detail heruntergeladen werden. Man muss sich schon sehr anstrengen, will man fahrradfreundliche Infrastruktur in Hofheim entdecken. Was hat sich in den letzten Jahren getan? Nun, die Rheingaubrücke hat einen eigenen Fahrradstreifen erhalten – den sich allerdings nur sehr lebensmüde Radfahrer zu fahren trauen –, ein paar nett gemeinte Fahrradschilder zu Nachbarorten oder Sehenswürdigkeiten und ein paar wenige Stellplätze für Fahrräder sind hinzugekommen. Sollte ich noch etwas vergessen haben: Sorry, aber mehr fällt mir als Radfahrer da nicht ein. Ach ja, doch, irgendeine Einbahnstraße wurde noch für den Radverkehr freigegeben. Es passiert also so gut wie nichts, um für Radfahrer die Teilnahme am Straßenverkehr zu verbessern. Und das ist nicht nur meine Meinung. Um die Situation etwas plastischer und konkreter zu veranschaulichen, habe ich ein paar Bürgerkommentare angefügt, die ich auf der Website HK Newsletter zu den neuen Ergebnissen des Fahrradklima-Tests gefunden habe Der Weg über die Brücke nach Marxheim (Rheingaubrücke) ist trotz gezeichneter Fahrradspur eine Katastrophe für Radler. Der Radweg/Feldweg von Liederbach geht vor der Ortseinfahrt an der Rhein-Main-Therme direkt auf die B519. Hier bin ich mal fast überfahren worden. Wer nach Lorsbach auf der Kreisstraße radelt hat ein anhaltendendes Trauma. Gleiches gilt für die Niederhofheimer Straße. Der Weg zur Therme ist mit radelnden Kindern ein „Horror“, weil viele Autofahrer selbst auf die Kids keine Rücksicht nehmen und diese teils sehr knapp überholen. Auf der Zeilsheimer Straße habe ich schon einen Unfall Auto vs. Radfahrerin erleben müssen. Von Langenhain nach Wallau – eine radfahrtechnische Katastrophe. Nach Wildsachsen … (muss ich mehr schreiben?) Marxheim nach Weilbach – nur für Lebensmüde. Die Kreuzung der A66 dauert wegen der Ampeln eine Ewigkeit. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen, aber dies soll nicht der Schwerpunkt dieses Artikels sein, sondern ich möchte den Blick nach vorne richten und zeigen, dass es auch anders gehen kann. Schauen wir uns dazu unsere Nachbargemeinde Kriftel an: Hier wurden nicht nur ein sich selbst beweihräuchernde Texte auf der Homepage veröffentlicht – neudeutsch „Greenwashing“ –, so wie dies Hofheim gerne praktiziert, nein, die Krifteler haben mehrere Maßnahmen zum Ausbau des Rad- und Fußwegenetzes gestartet. Radwege werden von Barrieren befreit (Hattersheimer Weg), asphaltiert und verbreitert, Sträucher werden entfernt und Zäune zurückgesetzt, damit Fahrradfahren einfacher und fließender wird. Und bestehende Straßen werden als spezielle „Fahrradstraßen“ ausgeschildert, immerhin ein vielversprechender Anfang. 700 000 Euro investiert Kriftel in diese Baumaßnahmen, die zusätzlich von Land und Kreis finanziell gefördert werden. Und was macht Hofheim? Fehlanzeige, trotz Studien und Erfahrungen aus anderen Städten, die besagen, dass die Reduzierung des Autoverkehrs in einer Stadt dem Einzelhandel mehr Umsatz bringt und Anwohner von weniger Lärm und besserer Luft profitieren, bleibt sich Hofheim treu und macht weiter wie bisher: So gut wie nichts. Deswegen: Kommt regelmäßig zu unseren Demos und erzählt weiter, worum es uns geht Euer Orga Team